Pilates Technik erklärt
Was unterscheidet Pilates von anderen Fitness Sportarten?
von Mag. Maria Felsner
Die meisten Fitnessprogramme zielen entweder auf einzelne Muskelgruppen wie Bauch, Beine, Po oder Inhalte wie Wirbelsäulengymnastik ab. Sie wiederholen sich in der Übungsauswahl. Das macht manche Fitness Sportarten oft etwas einseitig und bewirken daher keine längerfristige Leistungssteigerung im Alltag.
Unterschiede erklärt
Das Pilates Training ist so aufgebaut, dass immer der gesamte Körper beansprucht wird. Die Bewegung beginnt mit der Atmung. Der Geist ist dazu aufgefordert, die Bewegung bewusst auszuführen und die Muskeln, speziell in der Körpermitte, anzusteuern. Viele Gymnastikprogramme laufen mechanisch ab. Dies macht die Ausführung zwar leichter, aber weniger effizient.
Bei Pilates spielen immer mehrere Muskelgruppen fließend zusammen. Das erfordert Konzentration. Dadurch wird gleichzeitig die Körperwahrnehmung gefördert. Und dies hat im Weiteren auch einen positiven Effekt auf deine anderen sportlichen Aktivitäten.
Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass die konventionelle Gymnastik primär die globalen, also die oberflächlichen Muskelgruppen anspricht. Die tiefliegenden Muskeln werden vernachlässigt. Beim Pilates Training wird hingegen großer Wert auf die tieferliegende Muskulatur, in erster Linie am Rumpf, gelegt.
Wie bereits angesprochen, stehen beim Pilates Training die Atmung und auch der Geist im Vordergrund. So wird gleichzeitig Stress abgebaut.
Damit die Verbindung von Körper und Geist gelingt, konzentriert man sich bei Pilates auf die Muskeln in der Körpermitte. Die Konzentration auf den Unterbauch kennt man auch beim Qi Gong. Nach der Lehre der Qi Gong Meister soll dort unser wichtigster Energiebereich beheimatet sein.
Den ersten „Yoga Boom“ in Deutschland gab es bereits im 18. Jahrhundert. Als Joseph Pilates 1883 in Mönchengladbach zur Welt kam, war Yoga, aber auch Qi Gong und Tai Chi schon „ein alter Hut“ und weit verbreitet. Joseph Pilates, der Vater des modernen Pilates Trainings, wurde so von Yoga, Qi Gong und Tai Chi beeinflusst. All diesen Sportarten gemein ist ihr Fokus auf die Körpermitte.
Wenn wir aus der anatomischen und energetischen Mitte herausarbeiten, haben wir viel mehr Anmut und Leichtigkeit in unseren Bewegungen. Wir spüren ein Gefühl der Stabilität und Sicherheit in unseren Ausführungen.
Da Körper und Geist nicht getrennt werden können, wirken sich die Stabilität und die Geschmeidigkeit der Bewegungen auch positiv auf unser Bewusstsein aus. Dies ist ein essenzieller Faktor beim Pilates. Schlussendlich wollen wir uns alle wohlfühlen in unserer Haut. Wir wollen glücklich und zufrieden sein und vergessen nur allzu oft, dass es sich dabei um geistige Zustände handelt. Wir müssen also auch etwas für unseren Geist tun, um diesem Ziel näherzukommen. Joseph Pilates und seine vielen Schülerinnen und Schüler haben uns dazu ein wundervolles Trainingskonzept hinterlassen.
„Körperliche Gesundheit ist die erste Voraussetzung für unser Glück. Körperliche Gesundheit bedeutet für uns, einen frischen Geist in einem starken Körper heranzubilden und zu erhalten. Nur so werden wir imstande sein, den vielen unterschiedlichen Anforderungen des Alltags ganz natürlich, leicht und befriedigend, mit spontaner Begeisterung und Freude gerecht zu werden.
JOSEPH PILATES